Montag, 4. Juni 2012



Wenn ich den heutigen Zustand Europas betrachte, erinnert mich dies an viele Häuselbauer in den 60er Jahren. Damals war es nicht unüblich, in das Kellergeschoss einzuziehen, sobald dieses fertiggestellt war und das Haus nach Maßgabe der verfügbaren finanziellen Mittel fertigzustellen. Die Familie Europa ist nun auch im Kellergeschoß eingezogen, aber in  in weiterer Folge kam es unter den Mitgliedern derselben zu großen Auffassungsunterschieden, wie denn das fertige Haus aussehen sollte. Und dann war noch die Großmutter, die die Auffassung vertrat, die alte Mietwohnung sei ohnehin viel schöner gewesen und am liebsten dorthin zurückgekehrt wäre. Somit wurde der Weiterbau erst mal aufgeschoben und man richtete es sich im Keller behaglich ein. Einige Jahre ging das ganz gut bis eines Tages ein schweres Unwetter hereinbrach und den Keller überflutete. Mit einem Schlage waren die Möbel stark in Mitleidenschaft gezogen und teilweise sogar unbrauchbar. Nun war die Familie gezwungen, endlich eine Entscheidung über den Weiterbau zu treffen. Aber inzwischen war es nicht mehr die Großmutter alleine, sondern auch andere Familienmitglieder, die den Wunsch vorbrachten, das Haus nicht weiter zu bauen, den Keller aufzugeben und wieder zurück in die alte Mietwohnung zu ziehen. Diese aber war längst gekündigt und das Haus, in dem diese sich befand längst abgerissen. Wie lange es dann noch dauerte, bis sich bei allen Familienmitgliedern die Einsicht durchsetzte, daß es zur Vollendung des begonnenen Hausbaus keine Alternative gab, werden wir in einigen Jahren wissen.